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9. September 2018

Awesome!!!

awesome!

Nur damit ich da nicht falsch verstanden werde. Ich finde, dass Arbeit (mehr) Spaß machen sollte und dass es ganz normal sein sollte, dass man auch im Job freundlich und wertschätzend miteinander umgeht. Ich hoffe, dass sich da in nächster Zeit ein elementarer Wandel vollzieht.

Warum?

  • Weil es meinem Menschenbild entspricht. Ich finde, so sollten wir – privat oder Arbeit – immer miteinander umgehen. Punkt.
  • Weil es erfolgreicher macht. Die Menschen und die Unternehmen, für die sie arbeiten.

Zudem brauchen wir in unserer zunehmend komplexen und dynamischen digitalen Welt vor allem eins, Kreativität und gute Ideen für ständige Innovationen. Und die enstehen nicht durch Druck, Anreiz oder präzise Steuerung, sondern aus Engagement, Freiraum und intrinsischer Motivation. Eben genau dann, wenn man Freude hat an dem, was man tut.

Deshalb ist Spaß absolut zu Recht ein wichtiger Faktor bei design thinking, working out loud, open space, agile, Hackathons, … und allen anderen Methoden, Werzeugen und Veranstaltungen, die da im Themenfeld „new work“ in letzter Zeit entstanden sind.

Aber ich sehe da ein Problem. Eigentlich sogar zwei.

1. Das ist einfach zu weit ausseinander

Die Protagonisten von „new work“ sehen manchmal, vor allem bei Veranstaltungen, so aus …

Die Leute, die letztlich überzeugt werden müssen, dass dies der richtige Weg ist, eher so …

business

Das liegt einfach zu weit auseinander.

Diese vorsätzliche Freude und Begeisterung auf der einen Seite passt einfach nicht zur vorsätzlichen Seriosität und Ernsthaftigkeit auf der anderen Seite. Es sorgt dafür, dass viele gute Ideen nie gehört, notwendige Entwicklungen verschleppt und sogar konkrete Fakten schlichtweg ignoriert werden. Die Fronten werden sich im schlechtesten Fall weiter verhärten. Weil „die“ wollen ja „eh‘ nur spielen“.

2. Stereotypen statt Stereotypen

Ich finde, es ist keine gute Idee, durchaus unangenehme und fragwürdige „old work“ Rituale durch neue, manchmal ebenfalls fragwürdige „new work“ Rituale zu ersetzen.

  • Gemeinsame T-Shirts.
    Auch wenn sie den CEO und die Praktikanntin etwas gleicher machen, „Gleichmacherei“ halte ich für keine gute Grundlage um mich als Individuum einzubringen. Eine Uniform, auch eine „coole“ passt da für mich einfach nicht.
  • Alles ist „wertvoll“ oder sogar „awesome“.
    Manchmal ist`s auch einfach nur ein Gedanke, manchmal vielleicht nicht mal ein guter.
  • Ideen nur noch als Illustrationen auf bunte Haftnotizen zu zeichnen.
    Manchmal kann ein Wort mehr sagen als tausend Bilder.
  • Beim Gruppenbild mit allen anderen ’ne Welle machen.
    Ich empfinde das oft als gestellt und nicht authentisch.

Ich bin dafür (Zusammen-)Arbeit freundlich zu gestalten, kooperativ, empathisch, unterstützend, auf Augenhöhe. Und zwar so, dass sich jede(r) im Team individuell wohlfühlen kann.
Ich freue mich jedes Mal, wenn es mir gelingt morgens im Aufzug einem unbekannten Mitfahrer durch einen freundlichen oder sogar lustigen Smalltalk das erste Lächeln des Tages zu verschaffen.
Enthusiastisch? Ja, das bin ich manchmal auch, nicht so oft. Wenn, dann dafür aber absolut echt und authentisch.

Wenn ihr mich aber mal auf einem Gruppenbild einer new work Veranstaltung seht …
Ich bin wahrscheinlich einfach zu finden. Ich bin vermutlich der, der die Arme nicht oben hat 🙂 .